Interview mit den SVD-Snowboardcrossern Jan, Marc und Basti

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Vor knapp zwei Jahren wechselten die drei go4snow’ler und Schülerkader-Athleten Marc Gaiser (14 Jahre, D/C-Kader, WSC Bannholz-Höchenschwand), Sebastian Pietrzykowski (15 Jahre, D/C-Kader WSV Ebingen) sowie Jan Fodor (16 Jahre, C-Kader, SC Schönwald) an das Skiinternat in Oberstdorf. Dort besuchen sie das Gertrud-von -le-Fort Gymnasium. In einer Pause während der MTB-Tour auf den Schauinsland vergangenen Freitag beantworteten die drei SVD-Snowboardcrosser ein paar Fragen:

go4snow: Jan, Marc und Basti – ihr seid mittlerweile schon seit knapp zwei Jahren im Skiinternat in Oberstdorf und beim SVD. Wie sieht eure Zwischenbilanz aus schulischer, sportlicher und privater Sicht aus?

Jan: Von der Schule her passt es bei mir gut, da habe ich keine Probleme. Das hat sich positiv entwickelt. Der Wechsel vom Schulsystem in Baden-Württemberg nach Bayern war kein Problem. Vom Privaten her habe ich hier recht schnell neue Freunde gefunden. Es ist eigentlich immer ganz lustig, man langweilt sich nicht. Sportlich ist auch auf jeden Fall etwas vorangegangen, vor allem körperlich, also von der Fitness her. Und natürlich auch das Fahrtechnische hat sich weiterentwickelt.

Marc: Also aus sportlicher und privater Sicht kann ich Jan zustimmen. Wobei ich die letzte Saison aufgrund von wachstumsbedingten Knieschmerzen pausieren musste mit Snowboarden. Meine schulischen Leistungen sind schon ein bisschen zurückgegangen, seit ich auf dem Skiinternat bin. Vor allem in Latein ist es nicht besser geworden.

Basti: Meine schulischen Leistungen waren am Anfang eher schlechter, aber es wird mit der Zeit besser. Man gewöhnt sich an alles Neue und dann passt das schon. Sportlich ist die Entwicklung recht gut.

go4snow: Habt ihr in den knapp zwei Jahren euren Wechsel schon einmal bereut?

Basti: Manchmal ist es etwas langweilig oder man wäre lieber zu Hause. Die Entscheidung ans Internat zu wechseln habe ich bisher nicht bereut. Alles in allem möchte ich auf jeden Fall in Oberstdorf bleiben.

Jan: Das sehe ich genauso, ich bleibe auch gerne. Eigentlich ist es in Oberstdorf genauso gut wie zu Hause.

Marc: Mit den Erzieherinnen am Internat könnte es manchmal besser laufen (alle lachen). Das eine oder andere Verbot können wir nicht immer nachvollziehen.

go4snow: Momentan seid ihr zu sechst in eurer Trainingsgruppe beim SVD, zwei Mädels und vier Jungs. Zum neuen Schuljahr kommen mit Kiko und Maxi zwei weitere Jungs hinzu, eine Saison später folgt sehr wahrscheinlich euer ehemaliger Teamkollege Marcus. Welche Veränderungen wird das mit sich bringen?

Jan: Ein größeres Team heißt für den Einzelnen natürlich weniger Komfort und natürlich auch mehr interne Konkurrenz. Aber gerade die interne Konkurrenz sehe ich als Möglichkeit mich weiter zu verbessern und die beiden Jungs die dazu kommen, sind gut drauf. Das sollte schon passen.

Basti: Stimmt. Aber beim Wachsen wird es dann wohl stressiger werden, also zeitlich gesehen. Da muss man dann recht lange warten. Maxi und Kiko bekommen ihre Chance, so wie wir sie bekommen haben. Passt.

go4snow: Wie sehen eure sportlichen Ziele für die Saison 2013-14 aus? Bei euch, Marc und Basti, stehen nun auch FIS- und wahrscheinlich Europacup-Wettkämpfe an.

Basti: Ich will dran bleiben, gerade Team intern an Jan und Flo. Bei FIS- und Europacup-Wettkämpfen die Quali überstehen und dann in den Heats mal eine oder zwei Runden weiterkommen – das sind meine Ziele. Das was ich kann, möchte ich ausschöpfen. Welcher Platz es dann wird ist zwar nicht unwichtig, aber in der neuen Saison sind Platzierungen sicherlich nicht alles.

Marc: Ich muss nach einem Jahr Pause erst einmal wieder reinkommen, also die Wettkampfroutine und so bekommen. Und dann, wie Basti es gesagt hat, versuchen dran zu bleiben und das Beste geben.

go4snow: Jan, bei Dir? Du kannst bereits auf ein Jahr FIS- und Europacup-Erfahrung zurückblicken.

Jan: Man merkt schon deutlich, dass das eine andere Klasse ist als zuvor die Jugend-SBX-Wettkämpfe. Wenn man die Top 32, also die Heats erreichen will, muss man schon ordentlich Gas geben. Mein Ziel ist nächste Saison mich kontinuierlich für die Heats zu qualifizieren. Das habe ich letzte Saison ein paar Male geschafft und schaffe es hoffentlich regelmäßig kommende Saison. In die Heats kommen und dann schauen was möglich ist. Teilweise sind da auch Weltcup erfahrene Konkurrenten dabei. Das ist dann schon hart, aber nicht unmöglich. Man muss einfach schnell fahren und sein Können optimal nutzen.

go4snow: Was läuft bei euch momentan richtig gut und was läuft nicht so prickelnd beim Training?

Marc: Ich muss wegen meiner Knieverletzung viel an der Beinkraft arbeiten. Die Grundlagenausdauer muss ich auf jeden Fall verbessern. Da ich im Winter nicht Snowboarden konnte, habe ich in der Zeit viel Krafttraining für den Oberkörper gemacht, das passt gut.

Jan: Bei den Schnelligkeitssachen hinke ich meistens ein bisschen hinterher, hier liegt mein großes Defizit. Da muss ich gut arbeiten und ordentlich trainieren, damit im Bereich Schnelligkeit meine Defizite kleiner werden.

go4snow: Und bei Dir Basti? Du hast letzte Saison fast jeden Wettkampf gewonnen.

Basti: Beim Training mache ich einfach so weiter wie bisher. Meine Trainingsmotivation ist sehr hoch und ich versuche immer alles zu geben. Ich denke wir drei – und unsere Teamkollegen Sarah, Hanna und Flo natürlich auch – sind beim SVD auf einem guten Weg. Die Schule könnte bei mir besser laufen, es ist nicht schlimm, aber mein Schnitt könnte schon ein bisschen besser sein.

go4snow: Was könnt ihr den Nachwuchsfahrern im BaWü- und Bayern-Landeskader, die auch einen Wechsel ans Skiinternat beziehungsweise den Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft anstreben, an Tipps und Erfahrungen mit auf den Weg geben?

Jan: Seid gut in der Schule. Das hilft wirklich viel! Beim Schulwechsel gehen die Noten zumindest kurzfristig eher ein bisschen nach unten. Wenn man von einer zwei auf eine drei rutscht ist das nicht so schlimm, wie von einer vier auf eine fünf.

Basti: Die kleinen go4snow’ler geben ja schon Vollgas, einfach so weiter machen und viele Tage auf dem Board im Schnee verbringen. Bei den Sichtungslehrgängen sich gut benehmen (lacht) und selbstständig sein. Dann sollte das passen.

go4snow: Danke für’s Interview und euch allen eine erfolgreiche Saison 2013-14.

 

 

thorsten

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