Paul Berg (SC Konstanz) und Konstantin Schad (SC Miesbach) haben gestern im Montafon/Österreich beim Weltcup-Auftakt der Snowboardcrosser den Team-Bewerb gewonnen – herzlichen Glückwunsch Paul, Konsti und dem gesamten SVD-Team.
Für Paul ging es zusammen mit seiner Schwester Luca direkt vom Weltcup nach Stuttgart zum SWR. Gestern Abend waren die beiden als Studiogäste bei Sport im Dritten.
Der Einzel-Weltcup am Samstag lief für alle deutschen Starter eher unglücklich, mehr dazu im Folgenden.
Hier die Mediathek-Links zu den entsprechenden Beiträgen:
SWR | Sport im Dritten mit Luca und Paul Berg | Teil 1
SWR | Sport im Dritten mit Luca und Paul Berg | Teil 2
ARD | Sportschau SBX-Team | Zusammenfassung
ARD | Sportschau SBX-Team | Ausführlicher Beitrag
ARD | Sportschau SBX-Einzel | Zusammenfassung
SVD Medieninfo von Oliver Kraus zu den beiden Weltcups im Montafon:
„Paul Berg und Konstantin Schad sichern ersten Team Snowboardcross Weltcup-Sieg für Deutschland
Paul Berg (Konstanz, 22 Jahre) und Konstantin Schad (Fischbachau, 26) haben im österreichischen Montafon nicht nur für den ersten deutschen Podestplatz in einem Team Snowboard Cross-Rennen gesorgt, sondern aufgrund einer famosen Fahrt auch den Sieg feiern dürfen, womit Team GER 1 nun auch die erstmals eingeführte Team Weltcup-Wertung anführt.
Damit machte das Duo von Snowboard Germany das gestrige ernüchternde Abschneiden vergessen und kann nun mit gesteigertem Selbstvertrauen das nächste Weltcup-Rennen (Lake Louise, Kanada, 20. und 21. Dezember) angehen.
Nach einem souveränen ersten Viertelfinallauf mussten beide aber im Halbfinale eine Schrecksekunde überstehen, nachdem Schad als Schlussläufer den Rückstand kontinuierlich verringern konnte und am Ende das Fotofinish um Platz zwei für sich entschied.
Im Finallauf selbst ließ das Duo aber nichts mehr anbrennen.
Nachwuchs-Ass Berg, erstmals überhaupt in einem Weltcup-Finale, überquerte als Zweiter Startfahrer die Ziellinie und ermöglichte so seinem Teamkollegen Schad, sich am führenden Kanadier festzubeißen. Mitte des Laufes überholte Schad seinen Konkurrenten und machte am Ende souverän den historischen Coup vor Kevin Hill/Jake Holden (CAN) und Luca Matteotti/Michele Godino (ITA) fix – sehr zur Freude des gesamten Teams; und natürlich seines jüngeren Mitstreiters.
„Ich fühle mich super. Es gibt nichts Größeres, als mein erstes Finale gleich zu gewinnen. Mein Start war zwar ein wenig durchwachsen, aber ich habe glücklicherweise noch den Italiener schlucken können. Dann hat Konsti (Schad) alles richtig gemacht und den Sieg nach Hause gefahren“, freute sich Berg, der heute Abend gemeinsam mit seiner Schwester Luca Berg (Konstanz, 20) ab 22:05 Uhr zu Gast bei Sport im Dritten, SWR3, ist.
Schad ergänzte: „Das war nicht leicht. Ich habe einfach voll rein gehalten. Das hat sein müssen. Wir waren gestern schon so heiß und sind so bitter vom Pech bestraft worden. Das Gefühl ist der Hammer. Nach gestern ist das eine super Genugtuung.“
Bei den Damen ging der Sieg an Raffaella Brutto/Michela Moioli (ITA) vor Lindsey Jacobellis/Callan Chythlook-Sifsof (USA) und Chloe Trespeuch/Nelly Moenne Loccoz (FRA). Deutsche Fahrerinnen waren nicht am Start.
Beim Teambewerb öffnet sich das Startgate für den zweiten Teamfahrer, sobald der Startläufer die Ziellinie überquert hat. Gefahren wird in Vierer-Heats, wobei immer die ersten beiden Teams weiter kommen.
Unglückliches Viertelfinal-Aus für deutsche Boardercrosser beim Weltcup-Auftakt im Montafon | Paul Berg mit kleinem Ausrufezeichen
Mit einem unglücklichen Finalverlauf sind die Snowboardcrosser von Snowboard Germany in die neue Weltcup-Saison gestartet. Zwar hatten vier der fünf gemeldeten Athleten die K.o.-Runden im Montafon erreicht, doch im Viertelfinale war für alle nach Stürzen bzw. Kollisionen früher als erhofft Schluss.
Am Ende standen nur unbefriedigende Plätze zu Buche. Paul Berg (Konstanz, 22 Jahre) wurde 18ter, Konstantin Schad (Fischbachau, 26) 20ter, Luca Berg (Konstanz, 20 Jahre) 24te und David Speiser (Oberstdorf, 33) 24ter. Andreas Fischle (Esslingen, 21) hatte gestern als einziger Deutscher den Cup als 56ter verpasst.
„Das ist natürlich enttäuschend, weil wir wissen, dass wir mehr können“, äußerte Bundestrainer Gernot Raitmair direkt nach dem Rennende. „Es ist aber leider alles SBX-Typische zusammengekommen. Ich kann es kaum erwarten, in Lake Louise beim kommenden Weltcup wieder anzugreifen.“
Allerdings tue es dem Bundestrainer speziell für Paul Berg besonders leid, der einen Riesensprung gemacht habe: „Er hat sein Achtelfinale herausragend dominiert. Im Viertelfinale hatte er aber großes Pech.“
In Form von Teamkollege David Speiser, der in der ersten Kurve innen angegriffen hatte, auf der Backside-Kante aber den Druck nicht halten konnte und wegrutschte. Genau vor Berg.
„Das war ärgerlich. Ich bin zwar noch vorbei gekommen, aber leider zu langsam. Wenn das nicht passiert wäre, hätte es gut für uns beide ausgesehen“, rekapitulierte das Nachwuchsass die rennentscheidende Situation.
„Ich bin aber dennoch zufrieden. Ich habe gemerkt, dass ich mich entwickelt habe und die Olympia-Qualifikation doch nicht so weit weg ist. Das war gut fürs Selbstbewusstsein.“
Dennoch verpassten alle Athleten zumindest einen Teil der nationalen Norm. Dementsprechend enttäuscht war auch Konstantin Schad, der in der gleichen Kurve wie seine Mitstreiter in seinem Viertelfinal-Heat abgeflogen war.
„Ich habe mich mit dem Italiener, der von hinten kam verkeilt. Wäre ich besser gestartet, wäre das nicht passiert. Ich wollte solche Probleme vermeiden, habe ihn aber nicht von hinten kommen sehen. Ich bin schon sehr enttäuscht. Es hilft aber nichts, es geht weiter.“
Bereits morgen bekommt der Bayer wohl gemeinsam mit Berg die Chance auf eine Revanche im Team-Bewerb, live auf ORF und Eurosport 2 ab 12:15 Uhr.
Der Sieg bei den Herren ging an Lokalmatador Markus Schairer (AUT), der Vorjahressieger Omar Visintin (ITA) und Kevin Hill (CAN) in die Schranken wies. Bei den Damen setzte sich Eva Samková (CZE) gegen Dominique Maltais (CAN) und Helene Olafsen (NOR) durch.
Der nächste Einzelwettbewerb steht vom 20. bis 21. Dezember in Lake Louise, Kanada, auf dem Programm.“