Luca, Paul und Konsti qualifizieren für die Olympischen Spiele

Die Snowboardcrosser von Snowboard Germany haben beim zweiten Weltcup-Rennen der Saison den Schwung vom Teamerfolg beim Weltcup-Auftakt von vor zwei Wochen erfolgreich mitgenommen und für das beste Ergebnis der jüngeren Vergangenheit gesorgt.Konstantin Schad (Fischbachau, 26 Jahre), der bereits am Freitag mit der zweitbesten Qualizeit seine Schnelligkeit unter Beweis gestellt hatte, fuhr gestern im kanadischen Lake Louise auf dem 1.100 Meter Langen Kurs wie entfesselt zum zweiten Platz und damit zum zweitbesten Ergebnis seiner Karriere.Neben dem Bayern überzeugten auch die beiden Konstanzer Berg-Geschwister Luca (20) und Paul (22) mit den jeweils besten Weltcup-Resultaten ihrer Karriere. Mit Platz acht buchte die einzige deutsche Starterin genau wie ihr zwei Jahre älterer Bruder, der als Fünfter nur knapp das Finale verpasst hatte, ebenfalls ihren Flug zu den Olympischen Winterspielen.Damit haben mit Raceboarderin Selina Jörg (Sonthofen, 26), die letztes Wochenende ihr Olympiaticket gelöst hatte, bereits vier Snowboarder die nationale Quali-Norm erfüllt.Dass das auch noch so erfolgreich vonstatten ging, war umso erfreulicher, auch wenn Konstantin Schad dem verpassten Sieg eine kleine Träne zumindest kurzzeitig nachweinte.

Lange hatte es so ausgesehen, als ob der derzeit konstanteste Boardercrosser, der vor Kurzem erstmals die Einladung zu den X-Games zugestellt bekommen hatte, seinen zweiten Weltcup-Sieg würde eintüten können; ein Patzer brachte ihn aber um den verdienten Lohn.

„Natürlich überwiegt die Freude, auch wenn der Sieg drin gewesen wäre. Ich habe den ganzen Tag nur einen Fehler gehabt, der mich aber letztlich Platz eins gekostet hat.“

Der 26-Jährige hatte nur einmal kurz die Ideallinie verlassen, und damit im Finale dem späteren Überraschungssieger Jarryd Hughes (AUS) die Tür geöffnet.

„Ich war nach der Reise körperlich noch nicht ganz auf der Höhe. Aber der zweite Rang ist auch nicht schlecht. Zumal ich das Olympiaticket gelöst habe“, so der Goofy-Rider.

Das hat seit gestern auch Paul Berg in der Tasche, der sein Glück nach der äußerst knappen Qualifikation gar nicht fassen konnte. Der Konstanzer war als 32ter gerade noch so in die Finalläufe gerutscht, fuhr dort aber ein formidables Rennen, das ebenfalls nur von einem kleinen Fehler im Halbfinale getrübt wurde.

„Im Nachhinein ist das zwar ärgerlich, aber das ist mir momentan ziemlich egal. Das ist alles nur noch verrückt. Dass es heute so geil gelaufen ist, ist der Hammer“, so Berg, der mit Schad zusammen vor zwei Wochen im Montafon beim Weltcup-Auftakt für ein Novum gesorgt hatte. Zum ersten Mal hatte ein deutsches Duo ein Team SBX-Rennen für sich entscheiden können.

Kommenden Februar wird er gemeinsam mit seiner Schwester ein weiteres hinzufügen. Noch nie hat ein Geschwister-Paar die deutschen Farben bei Olympischen Snowboard-Bewerben vertreten.

„Auch wenn heute mehr drin gewesen wäre, überwiegt ganz klar die Freude, dass wir das geschafft haben“, sagte dann auch Luca Berg. „Ich bin stolz auf mich und meinen Bruder.“

Für die beiden weiteren Deutschen geht indes der Kampf um die olympischen Startplätze weiter. David Speiser (Oberstdorf, 33), der heute in seinem Achtelfinale unglücklich gestürzt war, wurde am Ende 30ter. Andreas Fischle (Esslingen, 21) belegte Platz 54.

Der Sieg bei den Männern ging an Jarryd Hughes (AUS), der Schad und Alex Deibold (USA) auf die Plätze zwei und drei verwies.

Bei den Damen setze sich Lindsey Jacobellis (USA) vor Dominique Maltais (CAN) und Helene Olafsen (NOR) durch.

Das Finale war aufgrund der Schneesituation in Alberta in Viererheats ausgetragen worden.

Die nächsten beiden Snowboardcross-Rennen stehen vom 10. bis 12. Januar 2014 in Vallord, Andorra, auf dem Programm.“