Paralympics 2014 | Snowboard-Premiere

Bei der Premiere der Para-Snowboarder bei den Paralympischen Winterspielen in Sochi im März 2014 war Stefan Lösler, der aus Kirchheim/Teck stammt, der einzige deutsche Starter. Hier ein kleiner Bericht von Stefan über Para-Snowboarden, die Paralympics und wie es für ihn gelaufen ist:


Die Premiere der Para-Snowboarder bei den Paralympics fand am 14. März 2014 in Sotschi statt. Insgesamt 45 Starter/innen gingen im Snowboardcross an den Start. Die Tribünen im Zielbereich waren randvoll und es herrschte eine klasse Stimmung. Unter den Athleten herrschte eine euphorische Stimmung, da die Freude, dass Snowboarding seine Premiere im paralympischen Programm feierte, dominierte. Am Start waren Athleten mit unterschiedlichen Behinderungen.

Da Para-Snowboarding noch eine junge Sportart beim IPC (International Paralympic Committee) ist, gibt es hier noch kein Faktorensystem wie es beim Alpinen Ski fahren schon lange vorhanden ist. Dies hat zur Folge, dass Athleten mit einer schwereren Behinderung keine Chance haben, eine Top-Platzierung zu erreichen. Da ich selbst mit einer Oberschenkelamputation zu den schwereren Behinderungen gehöre, hatte ich es schwer gegen die Athleten mit einer Unterschenkelamputation, da bei denjenigen das Knie noch voll funktionsfähig ist.

Beim Para-Snowboardcross wird die SBX-Strecke von allen Athleten drei Mal durchfahren und die besten zwei Zeiten werden addiert. Da die Fahrer einzeln starten, kann der SBX-Kurs etwas schmaler sein. Die minimale Streckenbreite liegt bei vier Metern. Im Weltcup wird in zwei Klassen gefahren: „upper limp“ (Fahrer mit Armbehinderung) sowie „lower limp“ (mit Beinbehinderung).

Bei meinem ersten Lauf bin ich aufgrund eines Konzentrationsfehlers gestürzt, was mich ca. zehn Sekunden gekostet hat. Der zweite Lauf lief perfekt, der dritte Lauf war bis zur letzten Kurve noch schneller als der zweite, bis es mich an der Einfahrt vor der Kurve ausgehebelt hat und ich in den Fangzaun geflogen bin. Da mein Sturz nicht mit einem Torfehler verbunden war, konnte ich zurück auf die Strecke und das Rennen beenden. Am Ende habe ich Platz 22 belegt.

Bei den Herren siegte Evan Strong aus den USA. Auch die Plätze zwei und drei gingen an Athleten aus den USA.

Die Teilnahme an den Paralympics war eine geniale Erfahrung und so konnte ich als einziger deutscher Para-Snowboarder in Sotschi unsere Sportart repräsentieren. Ich hoffe, dass es in Zukunft ein eigenes Deutsches Para-Snowboard-Team geben wird, zur Zeit bin ich der einzige klassifizierte deutsche Para-Snowboarder.

Weitere Infos: deutsche-paralympische-mannschaft.de

thorsten

Ein Kommentar

  1. Find ich klasse, allgemein die Entwicklung, dass Snowboarding langsam eine ernst zunehmende Wintersportart ist, neben dem Skifahren und dem Rodeln. (:

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