Hier noch nachträglich ein ausführlicher Bericht von Bene, der als JWM-Coach mit Luis Eckert Ende März bei der Junioren-WM in Italien war. Eine amüsante Story rund um Schulklausuren, Eier ditschen und Cab 10er 🙂
Los ging es am Freitagmittag (28. März) für uns mit dem Bus des SC Hinterzarten, nachdem Luis noch erfolgreich eine Wirtschaftsklausur hinter sich gebracht hatte. Durch einen Stau am Gotthard waren wir insgesamt acht Stunden unterwegs, hatten sowohl in Lugano und am Comer See erholsame Zwischenstopps und Vesperpausen. Die erste Runde Eier ditschen (bei uns nennt man das Eierkönig) ging dabei an mich. Als wir endlich in Chiesa di Valmalenco ankamen, hatte Physio Moritz von Snowboard Germany schon Startnummer und Akkreditierungen für uns beide besorgt und wir konnten gleich unsere erste italienische Pasta im Hotel genießen. Nach einem kleinen Spaziergang durchs Dorf und Brett wachsen ging es auch schon ins Bett. Da alle anderen Fahrer schon zwei Trainingstage hatten und wir noch nicht einmal den Park gesehen hatten, wollten wir am nächsten morgen möglichst früh raus.
Da der Luis ja viel lieber Schulklausuren schreibt als zu snowboarden und somit keinen Trainingstag hatte (womit die anderen Trainer ihn auch schmunzelnd aufzogen), nahmen wir am nächsten morgen die allererste Gondel nach oben ins Gebiet und konnten so noch ein gutes Warm-up und eine ausführliche Parkbesichtigung machen. Gut war auch, dass erst die Mädels dran waren und der Kurs dann bei den Jungs schon ein bisschen angesulzt war. Optimale Bedingungen also für den sonnen- und sulzverwöhnten Schwarzwälder.
Es gab zwei Kicker im Park: Der erste mit einem ca. 14 Meter Table der zweite höher und mit einem ca. 17 Meter Table. Die Ausfahrt des zweiten Kickers war ungewöhnlich, weil sie in nach nur 20 Meter Auslauf in eine fast 90 Grad Kurve überging. Zudem waren noch eine Straight-Rail, eine Donkey Industry-Rail und eine Step-Down-Rail aufgebaut. Mit dem Wetter hatten wir Glück, bei viel Schnee und purem Sonnenschein waren es am Mittag um die 10 Grad, die das Thermometer anzeigte.
Luis war dann gleich im ersten Heat dran und dank der kurzen Umlaufzeiten konnte er im halbstündigen Training vor der Qualli noch 6 Runden durch den Park drehen und sich gut auf die Kicker und Rails einfahren. Da der Kurs sich gut anfühlte entscheid sich Luis dann schnell, den Cab 10 zu probieren, den er noch nie in einem Contest gestanden hatte. Da die 9er sicher wirkten, konnte ich ihn darin nur bestärken. Sein Heat war laut allgemeinem Urteil der anderen Trainer um mich herum ein sehr starker, u.a. mit zwei Norwegern, die von vielen als Favoriten gehandelt wurden.
Und genau die ließ der Luis dann aber in der Qualli hinter sich und qualifizierte sich als Sechster für das Halbfinale. Wir hatten noch überlegt auf Risiko zu gehen, aber als mehrere Fahrer stürzten, entschied sich der Luis für einen Bs 9 beim ersten und einen Cab 9 beim zweiten Kicker. Das war aufgegangen und so konnten wir uns gemütlich die letzten zwei Heats von oben anschauen und dabei unser Vesper ausbreiten. Außerdem konnten wir, zur großen Freude der Österreicher, (die das Spiel nicht kannten, jetzt aber zu Ostern bei sich zu Hause einführen werden) noch eine zweite Runde Eier ditschen auskämpfen. Luis konnte mir dabei abermals den Königstitel nicht entreißen.
Am nächsten Tag war Zeitumstellung und wir mussten früher nach oben, nachdem unsere Hoteldame fast unser Frühstück verpennt hatte. Im Halbfinale zeigte Luis dann zum ersten Mal in einem Contest den Cab 10. Für das Finale reichte es aber leider trotzdem nicht, auch wenn es sehr knapp war. Aber Luis war zufrieden mit dem Verlauf und stolz auf den Cab 10 und dann war es auch für ihn in Ordnung als Zehnter im Semifinale auszuscheiden, zumal das Niveau echt hoch war bei dieser JWM.
Luis konnte sich somit bei seiner letzten Junioren-Weltmeisterschaft bei 64 Startern trotz Klassenarbeit statt Training einen bemerkenswerten 18. Platz erkämpfen. Nachdem der Schweizer Michael Schärer mit einem perfekten Lauf Gold holte, brachen wir dann bald nach Hause auf, aber nicht bevor Moritz uns noch seine Lieblings-Foccacia-Bude auf der Piste gezeigt hatte. Auf der Heimfahrt schafften wir es dann tatsächlich noch, einen gesperrten Alpen-Pass hochzufahren, aber am Ende kamen wir, nach einer erneuten Niederlage von Luis im Eierditschen und einer gemütlichen Pizzapause, gut in den Schwarzwald zurück. Müde aber glücklich konnten wir so unsere kleine Alpenreise mit Parmesan und schönen Eindrücken im Gepäck beenden.
Danke an Snowboard Germany und den SC Hinterzarten für die Unterstützung. – Bene Baur
Ja ja ich kümmere mich um die Fotos, aber erstmal muss ich das bisschen Powder noch genießen 🙂