Slopestyle-Premiere bei go4snow: Coach Bene war mit fünf Kids am zweiten Wochenende im Mai bei der Deutschen Jugendmeisterschaft Slopestyle im Kaunertal. Hier ein ausführlicher Bericht von Bene:
Hier der ausführliche Bericht von Bene über die DJM Slopestyle 2014, welche Snowboard Germany im Rahmen der Champion Jibs (Hessische Snowboardmeisterschaften) im Kaunertal veranstaltete. Vielen Dank an den Boardshop Freiburg, der die Kids finanziell unterstützt hat. Vielen Dank an Boris von Snowboard Germany und Bene für die Bilder.
„Zum ersten Mal ging es für das go4snow Freestyle-Team dieses Jahr auf Ausfahrt in die Alpen. Vom 9. bis zum 11. Mai waren auf dem Kaunertaler Gletscher die Deutschen Jugendmeisterschaften im Slopestyle angesagt. Snowboard Germany hatte den Event organisiert und so machten sich, neben einer großen Gruppe von Jungs und Mädels aus Bayern, auch unsere fünf Freestyler Nico, Noel, Pascal, Til und Benny vom Black-Forest-Snowboardteam (Originalton der Jungs) zusammen mit mir auf den Weg.
Auf der vierstündigen Fahrt wurden laut Lieder mitgegröhlt, Lieder zehnmal und mehr gehört, am Bodensee gevespert, das neue Jib-Skatedeck ausprobiert und Vermutungen angestellt, ob es überhaupt noch Schnee gibt und ob wir vielleicht in Gletscherspalten übernachten werden müssen.
Mussten wir natürlich nicht, sondern wir durften zusammen mit den Freestyle-Teams aus Bayern im Hotel in Feichten übernachten. Dort angekommen gab es erstmal Abendessen und ein erstes Kennenlernen der Kids untereinander. Bis 22 Uhr wurde draußen vor dem Hotel geskatet, balanciert, Diabolo gespielt, badische und bayrische Neuigkeiten ausgetauscht und dann war es Zeit ins Bett zu gehen. Unsere Jungs machten es sich in ihrem 5er Zimmer gemütlich, legten ihre Süßigkeiten- und Chipslager an und ich wusste auf einmal warum die Taschen so schwer waren. Nach einer kurzen Teambesprechung und der langsamen Überzeugung, dass 7 Uhr Frühstück schon Sinn macht und im Vergleich zu Schule doch besser ist, durfte das Black-Forest-Snowboardteam endlich (hoffentlich) schlafen.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen und großer Weckleschmier-Aktion, ging es dann auch schon hoch auf knapp 3000 Meter zum Kaunertaler Gletscher. Schönste Momente auf der kurvenreichen Bergfahrt: Feiern der Schneegrenze mit lautstarkem Jubel und Lieblingslied Nr.1 und das kollektive „Woooooow“ beim ersten Blick auf den Snowpark.
Bevor wir diesen aber erobern durften, stand noch ein gemeinsames Warm-Up, Einfahren und Gebiet kennenlernen auf dem Programm. Als wir uns dann aber in den herrlich geshapten Park aufmachten, gab es kein Halten mehr für unsere Jungs, für die solche Dimensionen aus heimischen Gefielden natürlich nicht alltäglich sind. Neben einer Zweier-Kickerline mit jeweils zwei Absprüngen gab es noch eine richtig lange Jibline mit 14 verschiedenen Rails, Boxen und Tubes. Die Jungs tobten sich aus, konnten einiges dazulernen und mussten teilweise auch ganz schön einstecken. Aber tapfer wurden noch so fiese Kontaktaufnahmen mit dem Stairset, als Date mit Fräulein Treppe hingenommen und die anderen bewunderten Til am Abend für seinen perfekten Knutschfleck auf der Backe. Im Park war mit den ca. 25 abgehenden Kids von Snowboard Germany einiges los und so wunderten sich nicht nur die auch bei uns im Hotel untergebrachten Hessen über diesen Haufen von Jungs und Mädels, die schon so gut Freestyle-technisch unterwegs sind. Wetter und Schnee waren klasse an diesem Tag und am Ende konnten wir sogar noch eine kleine Session auf den Riesentrampolins einlegen.
Wenn jetzt jemand (zurecht) denkt, die Jungs wären nach ihrem ersten Tag auf einem Gletscher mit so viel Action platt, der liegt falsch. Kaum unten beim Hotel angekommen wurde auch schon wieder wild geskatet oder Berg-Skateboard-Rennen im Sitzen veranstaltet, bei denen zum Glück nur die Schuhsohlen in arge Mitleidenschaft gezogen wurden. Nach Abendessen und Besprechung für den morgigen Contest ging’s dann aber schon freiwillig ins gemütliche Bett.
Die am letzten Tag ausgetragene Deutsche Jugendmeisterschaft war ein toller Event und einer super Erfahrung für alle Beteiligten. Natürlich war es auch aufregend und spannend für unsere Jungs, die noch kaum oder zum Teil noch gar keine Contesterfahrung gesammelt hatten. Dafür machten sie es aber extrem gut und mussten sich vor den Kids aus dem Bayernkader nicht verstecken. Benny schaffte es mit einer fs 360 to bs 540 Kombi bei den Kickern und u.a. einem blitzsauberen bs Lipslide an der Downrail in die Reihe der Jungs vom Freestyle Bundesstützpunkt in Berchtesgaden zu fahren. Aber auch Til konnte mit seinen fs 360 an den Kickern und seinen fs lipslides an den Rails sehr gut punkten. Pascal schloss seinen ersten Contest überhaupt mit einer tollen Line mit zwei bs boardslide tailgrab ab. Auch unsere beiden Jüngsten, Nico und Noel, fuhren in der Altersklasse U12 zwei bemerkenswerte Runs bei ihrem ersten großen Contest. Nico zeigte am Kicker einen stylischen Indygrab und bei den Jibs einen sauberen 50-50 to bs Boardslide an der Kinked Box. Noel wusste mit einem schönen bs 180 am Kicker und einem massiven Transfer to bs boardslide in die Kinked Box zu beeindrucken.
Neben all den sportlichen Topleistungen war aus Trainersicht aber auch die Stimmung und Einstellung der Kids beim Contest das Mit-Schönste und steht auch für das gesamte Wochenende. Da wurde mit gefiebert und angefeuert und am Ende zusammen mit allen bei der Siegerehrung gefeiert und Stimmung gemacht.
Dass die Einstellung und die Leidenschaft zu 100% stimmen merkte ich nicht zuletzt auch, als der Contest vorbei, sich alle verabschiedet hatten („kommt mal zu uns nach München“ „ja klar und ihr zu uns an Feldberg“) und alle anderen ins Tal wollten. Da setzte ein heftiger Schneesturm ein, aber unsere Schwarzwälder Jungs hatten immer noch nicht genug und wollten unbedingt noch ein paar Runden Park fahren und die Zeit im Schnee nutzen, wie ich es ihnen ja auch versprochen hatte. Nachdem dann aber wirklich alle wie Schneemänner aussahen, verabschiedeten wir uns doch noch, wirklich als allerletzte, unter lauten Jubelschreien vom Park und vom Gletscher. Und (vielleicht) vom Schnee für diese Saison. Doch der nächste Winter kommt bestimmt!
Für diesen wunderschönen Saisonabschluss bedanken wir uns recht herzlich bei go4snow, den SBW und dem Boardshop Freiburg für die Unterstützung, Snowboard Germany für die Organisation, sowie den Eltern für ihr Vertrauen und ihre Geduld.“ – Bene
Hier geht’s zum Bericht von Snowboard Germany: DJM Slopestyle 2014 | SNBGER Bericht
Wer die Facebook-Seite der Flying Potatoes noch nicht kennt, sollte dort unbedingt (geht auch ohne FB-Account) mal vorbeischauen: Flying Potatoes | Kids Freestyle
